Nasenchirurgie/Nebenhöhlenchirurgie/Operationen der Augenhöhle
Über verschiedene Zugänge durch die Nase oder von außen ist uns jede Veränderung der Nase, der Nebenhöhlen, der Schädelbasis und der Augenhöhle zugänglich. Komplizierte Eingriffe werden mit Hilfe des Navigationssystems (Fiagon) und in Kooperation mit den Nachbardisziplinen Neurochirurgie und Augenheilkunde angegangen.
Wir können alle Vorteile des „Kopfzentrums“ der St. Barbara-Klinik nutzen. Hier sind vor allem zu nennen: gute, funktionelle Langzeitergebnisse, kurze Entscheidungswege, exzellente Diagnostik (u. a. hochauflösendes CT mit der Möglichkeit der Angiografie, Kernspintomographie, Angiografie, Szintigrafie, interventionelle Radiologie) und die vertrauensvolle Zusammenarbeit der einzelnen Disziplinen.
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Der Großteil der Nebenhöhleneingriffe erfolgt auf endoskopischem Wege. Dies bedeutet für unsere Patienten möglichst schmerzfreie Operationen, kurze Liegezeiten und funktionelle lange Zeitergebnisse. Auf die von vielen Patienten gefürchteten Tamponaden der Nase kann in den allermeisten Fällen verzichtet werden.
Ein wichtiges technisches Hilfsmittel der Nebenhöhlenchirurgie ist für uns die in der Praxis installierte digitale Volumentomographie (DVT), die uns gestochen scharfe Bilder des Schädels mit einer äußerst geringen Strahlenbelastung erlaubt. Eine Lagerung in der von vielen gefürchteten „Röhre“ ist nicht erforderlich. Die hier erstellten Bilder können problemlos in unser Navigationssystem übernommen werden und dienen damit der sicheren Orientierung während der OP.
Tränenwegschirurgie
Bei der Operation der Tränenwege pflegen wir eine jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Augenärzten der St. Barbara-Klinik. Dadurch ist für Sie eine optimale Versorgung gewährleistet. Die Operation der Tränenwege, die vor allem bei starken Augentränen vorgenommen wird, erfolgt bei uns durch die Nase mit Endoskopen. Die Heilungsrate unserer Operationsmethode liegt bei deutlich über 90%. Vorteile des Vorgehens durch die Nase sind neben der genannten hohen Heilungsrate geringe Nebenwirkungen und der fehlende Schnitt von außen neben dem Auge. Der Funktionsapparat des Tränenwegs (die so genannte Tränenwegspumpe) bleibt unserem Vorgehen vollständig erhalten. Auch in diesem Falle kann auf die von vielen Patienten gefürchtete Tamponade der Nase verzichtet werden.
Wichtige technische Hilfsmittel der Tränenwegschirurgie sind die Endoskope sowie die Tränenwegsdarstellung, die ebenfalls in der St. Barbara-Klinik vorgehalten wird.
Näheres zur Tränenwegschirurgie
Tränenwegschirurgie
Eine Erkrankung der Tränenwege äußert sich in übermäßigem Tränenlaufen, vor allem unter Belastung (Wind), das über die Jahre deutlich zunehmen kann. Teilweise wird das Lesen unmöglich, da die Brille permanent beschlägt, und das dauernde Abwischen der Tränenflüssigkeit ist häufig sehr unangenehm. Der Verschluss der Tränenwege entsteht durch Vernarbung aufgrund von Entzündungen. Als eine Ursache wird unter anderem der Gebrauch von Wimperntusche diskutiert (Frauen sind vor allem betroffen). In vielen Fällen verlegen auch so genannte Tränenwegssteine den Abfluss der Tränen vom Auge in die Nase.
Warum eine Operation und was wird bei der Operation gemacht?
Eine Verlegung des Tränenweges kann nur operativ behoben werden, manchmal reicht eine Schlaucheinlage aus. In den allermeisten Fällen muss der Tränenweg aber operativ in die Nase eröffnet werden.
Für diese Operation sind verschiedene Techniken beschrieben worden. Äußerlich unterscheiden sich die Operationen dadurch ob ein Schnitt von gemacht wird oder nicht. Das Prinzip aller Operationen besteht darin, den Tränensack direkt in die Nase zu öffnen, um so einen ungehinderten Abfluss der Tränenflüssigkeit in die Nase zu gewährleisten. Wir verzichten auf einen Schnitt von außen und operieren den Tränenweg durch die Nase mit Hilfe so genannter Endoskope (das sind beleuchtete Spiegel mit denen man tief in der Nase arbeiten kann). Der Vorteil der Operation durch die Nase ist nicht nur der fehlende Hautschnitt neben dem Auge, auch die Ergebnisse der Operation sind besser. Dies liegt vor allem daran, dass die anatomischen Strukturen neben dem Auge nicht zerstört werden und die Pumpe, die die Tränenflüssigkeit in das Auge pumpt, erhalten bleibt. Wichtig für Sie ist auch, dass wir nur in sehr seltenen Fällen einen Schlauch in den Tränenweg einlegen. Grundsätzlich lassen sich solche Operationen auch mit dem Laser durchführen. Die Ergebnisse sind bei nahezu gleicher Belastung aber deutlich schlechter als bei allen anderen Methoden.
Welche Diagnostik ist vor einer Operation erforderlich?
In der Regel werden Sie vom Augenarzt zur Operation an uns überwiesen. Dort wurde schon festgestellt, dass der Tränenweg nicht mehr durchspülbar, also vernarbt ist. In den allermeisten Fällen reicht uns dies zur Diagnostik. Manchmal ist zusätzlich eine Röntgendiagnostik der Tränenwege erforderlich, die dann durch uns veranlasst wird. Zur Untersuchung vor einer Operation gehört weiterhin eine Endoskopie der Nase, eine Ultraschalluntersuchung der Nebenhöhlen zum Ausschluss einer Nebenhöhlentzündung und ggf. eine CT-Untersuchung (Schichtuntersuchung des Schädels), um kompliziertere Sachverhalte zu untersuchen.
Wie ist der Ablauf der Operation, der stationäre Aufenthalt und welche Nachsorge ist erforderlich?
Der stationäre Aufenthalt dauert normalerweise zwei Tage und die Operation erfolgt in der Regel am Aufnahmetag. Die Operation erfolgt in Vollnarkose. Eine Nasentamponade wird nur bei stärkeren Blutungen gelegt. Das ist aber nur selten der Fall. Mit großen Schmerzen ist nicht zu rechnen. Hin und wieder treten bläuliche Verfärbungen der Augenlider auf, die auf Einblutungen zurückzuführen sind. Diese Veränderungen bilden sich sehr schnell zurück. Der Tränenfluss normalisiert sich erst allmählich. Sie müssen wegen des Operationsergebnisses also etwas Geduld haben. Bitte vermeiden Sie in den ersten drei Wochen nach der Operation die Nase zu schnäuzen. Nach der Entlassung müssen Sie noch ein paar Mal (2-3) in unserer Praxis zur Nachsorge vorstellig werden. Die Abschlussuntersuchung nimmt dann der Augenarzt vor.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Typisch und häufig sind Lidschwellungen, verstopfte und nach der Operation blutende Nase und Rötung des Auges, selten bzw. extrem selten treten Verletzungen des Auges mit Doppelbildern oder gar Erblindung auf. Zu den sehr seltenen Komplikationen gehören weiterhin die Schädigung der Schädelbasis, Geruchsstörungen oder Nebenhöhlenentzündungen. In wenigen Fällen kann auch einmal ein Schnitt von außen erforderlich sein.
Wie sind die Erfolgsaussichten?
Die Erfolgsaussichten hängen von der Lage der Vernarbung im Tränensack ab. Bei Vernarbungen des Tränensackes sind die Erfolgsaussichten sehr gut (d.h. bei mehr als 90 Prozent der Patienten ist der Tränenabfluss nach der Operation gebessert), bei Vernarbungen oberhalb des Tränensackes etwas schlechter zu beurteilen. Sehr schlecht lassen sich Vernarbungen der Tränenkanälchen oder der Tränenpunkte behandeln. Die zuletzt genannten Veränderungen liegen aber auch deutlich seltener vor.
Wir hoffen, dass wir mit diesem Merkblatt schon Ihre wichtigsten Fragen klären konnten. Wenn Sie Fragen haben, kontaktieren Sie uns. Wir erteilen Ihnen gerne weitere Auskünfte.
* Die Aufnahme erfolgt am Aufnahmetag ca. 2 Stunden vor der Operation. Alle Voruntersuchungen können ambulant vorgenommen werden. Der große Vorteil der integrierten Versorgung im Belegarztsystem.